2020- Corona Laufjahr

 

2020 ein Jahr, in dem alles anders ist!!!

Erster Marathon in Berlin, neue PB über 10 Kilometer, erster 5 Kilometer Lauf. Laufziele die 2020 bei der Lauffamilie ganz oben auf der to do Liste standen.

 

Bis März schien alles normal zu laufen. Auch bei mir. Ziel war es beim Bonn Marathon im April neue PB zu laufen. Davor sollte der Bienwald Halbmarathon als Standortbestimmung gelten. Ende Februar war mein  erster und bislang einziger Wettkampf in 2020. Flugplatzlauf Speyer, 10k in 40:22 Minuten. Nicht ganz Vollgas. Fühlte sich super an und ich war voller Vorfreude und Zuversicht auf die Wettkampfsaison 2020. Und dann...

Dann kam CORONA!!!  :-((

 

Ich spare mir jetzt, auf diesen Kack Virus einzugehen und schreibe kurz von mir und meiner Läuferischen Tätigkeit in dieser Zeit...

Anfangs war die Ungewissheit, wie lange dauert der Virus, findet meine Veranstaltung trotzdem statt??? Soll ich weiter trainieren??? Hänge ich die Laufschuhe an den Nagel??? Ehrlich gesagt traf mich das Ganze bezüglich ausgefallenen Laufveranstaltungen nicht ganz so hart wie andere Läufer. Ganz im Gegenteil. Ich beschloss für mich, nicht darauf zu hoffen, dass Veranstaltung xy doch stattfindet und fuhr meinen Trainingsumfang etwas runter. ENTSCHLEUNIGEN!!!

Laufen nach Lust und Laune! Weniger Tempoeinheiten, mehr entspannte Trainingsläufe. Viele mit meiner Frau, ab und an mit den Kids und Onkel Dirk.

Und ganz ehrlich, es hat verdammt viel Spaß bereitet. Wenig Tempoläufe, fast keine Intervalle, eigentlich nur Laufen ohne Schnaufen! Und siehe da, aus weniger laufen kam ein März mit 130 Kilometer raus, der April war mit 232 Kilometern fast das doppelte wie der Vormonat, im Mai wurde sogar mit 310 Kilometern die 300er Marke geknackt. Und dann kam der Juni mit 370 Kilometern. Was war passiert??? Nachdem in Deutschland eine nach der anderen Laufveranstaltung  abgesagt wurde, gab es aus Österreich, genauer gesagt dem Pitztal positive Signale für den Pitz Alpine Glacier Trail. Und hey, da war ich doch für den P105 gemeldet!!! Also weg von der Straße und öfter mal auf die Trails zum trainieren. Und genau das Szenario hat mich irgendwie motiviert und der Spaß am Laufen war weiterhin da, wenn nicht sogar stärker denn je!  

 

Bei vielen Läufern aus meinem Verein oder Freundeskreis war das nicht so. Einige haben Lauf Burnout, sind durch die Situation demotiviert und in einem Loch.

Dann gibt es noch die Fraktion Virtual Runner. Viele Veranstaltungen haben auf Virtuelle Wettkämpfe umgestellt. Die Startnummer und Medaille wird zugesendet, der Wettkampf wird zu hause gelaufen. Die Zeit wird dem Veranstalter gesendet, danach gibt es eine Urkunde. Es gibt Läufer, die nun ständig an Virtuelle Wettkämpfe teilnehmen. Tolle Sache! Mein Ding ist es nicht. Mir fehlt da das Wettkampf Feeling. Ich nehme an Laufveranstaltungen teil um Leute zu treffen, über die Messe zu schlendern und über das Kuchenbuffet her zu fallen. Stopp! Bei 2 Virtuellen Wettkämpfen habe ich teilgenommen.

 

KARLSTERNLAUF VIRTUELL

 

Der Virtuelle Karlsternlauf, der von meinem Verein den Sandbox Warriors organisiert wird war quasi eine Pflichtveranstaltung. Hier waren 6 Kilometer zu meistern. Klar habe ich eine Flache 6 Kilometer Runde in meinem Hood! In 23:55 Minuten war ich sogar recht flott unterwegs. Es gab eine Coole Corona Medaille. Meine Mädels waren ebenfalls am Start. Nachdem ich meine 6 Kilometer für meine Verhältnisse geballert bin, habe ich den Pacemaker für meine Frau gemacht. Fast erfolgreich. Ziel war es unter 30 Minuten zu laufen. Mit 30:05 Minuten leider knapp verfehlt.

Danach war meine jüngste Tochter dran. Gemeinsam bewältigten wir die Runde in 33:10 Minuten. Meine Frau war derweil mit meiner ältesten Tochter unterwegs. Entgegengesetzt zu unserer Strecke. Der Virtuelle Karlsternlauf, eine sehr schöne Sache das Ganze!!!

 

BERGZIEGEN HEIDELBERG VIRTUAL RACE

 

Der zweite Virtuelle Lauf, an dem ich teilgenommen habe war das Virtual Race der Bergziegen Heidelberg.  Man konnte zwischen drei Strecken wählen.

 

VR Short mit 8,5 Kilometer und 420 Höhenmetern

VR Middle mit 18 Kilometern und 880 Höhenmetern

VR Long mit 23 Kilometern und 980 Höhenmetern

 

Dann gab es noch die Möglichkeit den GRANDSLAM zu laufen!

Alle drei Strecken.

49 Kilometer mit knapp 2300 Höhenmetern.

 

Hinsichtlich des Pitz Alpine Glacier Trail, bei dem ich für die 105 Kilometer mit 6100 Höhenmetern gemeldet bin und immer noch hoffe, dass die Veranstaltung stattfindet, war es naheliegend den Grandslam zu laufen.

Und ich habe diese Entscheidung überhaupt nicht bereut!

Mit der Anmeldung hat man die GPX Datei zugesendet bekommen und hatte dann innerhalb einer Woche Zeit die Strecke zu laufen. Danach musste man die Aktivität als GPX Datei an die Bergziegen senden.

Die Strecken rund um Heidelberg mit Start am Turnerbrunnen in Heidelberg waren allesamt wunderschön, aber auch sehr fordernd!

Ich hatte mir für die 49 Kilometer eine Zeit um die 6:30 Stunden vorgenommen. Diese konnte ich leider nicht erreichen.

Die Navigation meiner Uhr und ich waren an diesem Tag leider nicht kompatibel und aus den 49 Kilometern wurden über 52... 

Schlussendlich war ich 7:18 Stunden unterwegs. Klingt hart, war es auch! Ich habe einen sehr warmen Tag mit fast 30 Grad erwischt. Außerdem war ich alleine unterwegs. Mir haben einfach andere Läufer oder eben Zuschauer auf der Strecke gefehlt. Schwierig war es auch nach der VR Long, mit der ich begonnen hatte, sowie der VR Middle, die ich als zweites zurücklegte, jeweils an den Startpunkt vorbei zu kommen, sprich am eigenen Auto zu sein. Hier war die Versuchung sehr groß, einzusteigen und nach hause zu fahren. Im Nachhinein betrachtet war dieses Szenario aber sehr sehr gut für das Mental Training. Beim Grandslam gab es sie größte Anzahl an Abbrechern und  es konnten nur 5 Teilnehmer finishen. Ich eingeschlossen, was mich doch etwas  stolz macht! Mit Platz 4 von 5 bin ich definitiv zufrieden! Immerhin habe ich die meisten Kilometer gerissen! ;-))

 

Die Strecken waren so schön, dass ich einige Tage später gemeinsam mit Kumpel Dirk meine Frau auf den VR Middle begleitete.

Sie machte das super und wurde erste Frau!!!

 

An dieser Stelle ein Dank an die Bergziegen Heidelberg für dieses Geile Event!!!

 

Was war läuferisch noch so los bei mir?

 

Mehr oder weniger spontan lief ich mit meiner Frau unseren eigenen Corona Marathon.

Aus dem eigentlich geplanten Halbmarathon wurde ein dreißiger. Der lief so gut, dass Sylvia auf einmal den Plan hatte einen Marathon zu laufen. Von der Strecke aus kurz die Kinder angerufen um zu sagen, dass es "etwas" später wird und dann Attacke!

Mit 4:26 Stunden wurde es sogar noch eine gute Zeit!

Im Ziel empfingen uns unsere Mädels mit eigens angefertigten Medaillen und einer Ziellinie! Läuferherz was willst du mehr!?

 

Dann waren da noch Dirk und ich. Anfangs kein Bock auf einen Marathon einfach mal so im Training zu laufen, kam die Sucht dann doch über uns!

 

42,195 Kilometer in 3:53 Stunden. Flacher Kurs.

Schön entspannt!

 

Und weil es so viel Spaß gemacht hat, kam einige Wochen später noch die Strecke des Gelita Trail Marathon dazu.

 

42,195 Kilometer, 1600 Höhenmeter in 5:26 Stunden.

Dieser Kandidat war aber sehr hart!!! ;-))

 

Alles in allem kam aus einem ersten Halbjahr, dass von Corona geprägt war, rein läuferisch gesehen, ein sehr aktives raus!

 

3x Marathon

1x Ultra

 

Bis Juni über 1600 Kilometer und zahlreiche Höhenmeter zurückgelegt!

 

F...ck You CORONA.

 

Nun bin ich voller Freude, Hoffnung und Zuversicht für den Pitz Alpine Glacier Trail!

Ich bin bereit, die 105 Kilometer und 6100 Höhenmeter zu rocken!!!

 

Bis Bald!!!

 

Dennis_Kuhl_Running