Freitag der 13. Ein Unglückstag??? Quatsch, ein absoluter Glückstag! Denn heute findet der NCT Spendenlauf zugunsten der Krebsforschung in Heidelberg statt. Unsere vierte Teilnahme. Seit dem Krebstod meiner Mutter ist das UNSER Lauf. Meine Mädels und ich laufen für meine Mama,Oma, Schwiegermutter. Zum Gedenken an SIE! Für SIE! Für Diejenige die zwei Jahre gegen diese heimtückische Krankheit tapfer gekämpft hat. Und leider den Kampf verloren hat... Ich weiß, sie sieht uns zu! Sie freut sich darüber, wo immer sie jetzt auch sein mag! Sie wird von diesem UNSEREM Lauf nicht wieder lebendig! Aber wir tragen am heutigen Freitag den 13. eine Kleinigkeit im Kampf gegen den Arschl...Krebs und für die Krebsforschung bei.
Mein Arbeitstag war dann doch ein wenig von diesem Unglückstag, dem Freitag den 13. geprägt. Eigentlich sollte um 15 Uhr der Hammer fallen, dann entspannt ne Kleinigkeit essen um gegen 17 Uhr in Richtung Heidelberg zu fahren. Leider lief auf der Arbeit alles gegen mich und der Hammer fiel erst um 16:40 Uhr. Zum Glück nicht auf meinen Fuß! Nach der 12 Minütigen Autofahrt nach hause hatte ich dann 8 Minuten Zeit um mich zu kultivieren. Dreimal dürft Ihr raten, wer um 17:01 Uhr geschniegelt und geschnagelt mit einer Brotstulle in der Hand hinter dem Lenkrad im Auto saß!?
In Heidelberg angekommen wurden erst mal Freunde der Athletes for Charity und der Sandbox Warriors begrüßt! Mein Plan war es, heute einen längeren Lauf zur Vorbereitung auf den in einer Woche stattfindenden Königsschlösser Romantik Marathon in Füssen zu machen. Und ganz nebenbei MUSSTE ich einige Kilometer zurücklegen. Warum? Weil ich einen Auftrag hatte! Charlotte aus unserem Team konnte leider nicht starten, da sie im Urlaub ist. So wie das Jahr davor. Und davor. Und davor... Da ich sie diesbezüglich etwas geärgert hatte, gab sie mir den Auftrag, für sie ein paar Runden mit zu laufen. Als Belohnung gibt es einen Euro pro Kilometer als Spende an die Aktion für Krebskranke Kinder e.V./Heidelberg. Apropos, der Kinderplanet, der von der Aktion für krebskranke Kinder finanziert wird, befindet sich im Kinderklinikum Heidelberg. Und genau dort verläuft ein Teilstück der Strecke.
Unter den circa 40 anwesenden Sandboxer und A4Clern gab es dann kurz vor dem Start wieder die altbekannte Grüppchenbildung. Meine Gruppe setzte sich aus dem durchgeknalltesten Ultraläufer den ich kenne, Robert(a), dem frisch gebackenem Ironman Manuel, Dirk, aus dem Teil Deutschlands, in dem die Sonne aufgeht und um die Frauenquote zu erfüllen aus Anke, der diesjährigen Hamburg Marathon Debütantin zusammen. Das versprach ein sehr interessanter Lauf zu werden! 19.15 Uhr war der Startschuss des Rundenlaufes. Über 2500 Teilnehmer begaben sich auf die Strecke rund um die Heidelberger Kliniken im Neuenheimer Feld. Das besondere an dieser Veranstaltung ist das Teilnehmerfeld. Es setzt sich aus Läufern, Walkern, Kindern, Patienten, Angehörigen, Rollatorläufern und Menschen die den Krebs besiegt haben zusammen! Für mich ist das immer eine sehr emotionale Geschichte. Einerseits gehen einem viele traurige Gedanken im Kopf herum, andererseits ist man auch froh und glücklich etwas gutes zu tun. 2015, bei meiner ersten Teilnahme hatte ich bei diesem Lauf übrigens die erste Begegnung mit den Athletes for Charity. Damals fielen mir 2 Läufer des Teams auf. Einer von ihnen trug eine Beinprothese. Es waren die Gründungsmitglieder der A4C. Alexander Breithaupt und Marco Steffan. Alex war der Grund, weswegen es die Athletes for Charity überhaupt gibt. Der Krebs hat Alex 2011 von seiner brutalsten Seite umgehauen. Ein Tumor im Bein. Und er hatte bereits gestreut. Metastasen hatten sich in Lunge und Leber gebildet. Einzige Chance auf Heilung war die Amputation. Alex Bein wurde oberhalb des Kniegelenks entfernt. Seine Freunde gaben ihm in dieser Zeit viel Kraft. Alex war ein Kämpfer. Anstatt in dieser Situation zu resignieren und sich zurückzuziehen, wollte er weiterhin am Leben teilnehmen. Sport treiben. Alles tun, was ihm davor auch Spaß bereitet hat. Und so beschlossen Alex, Marco und Marcus, Freunde aus Kindestagen, beim Braveheartbattle, einem extrem Hindernislauf an den Start zu gehen. 26 Kilometer durch Schlamm, Wasser und viele schwierige Hindernisse müssen dort bewältigt werden. Leider scheiterte die Mission kurz vorher, da Alex Prothese für diesen Lauf nicht geschaffen war. Marco und Marcus starteten dennoch. Für ihren Freund Alex! Danach war die Idee, auf weiteren Veranstaltungen als Team zu starten und dabei Spenden für das Waldpiratencamp, eine Initiative der Deutschen Kinderkrebsstiftung zu sammeln. Die Athletes for Charity waren somit geboren! Und inzwischen sind meine Familie und ich ein Teil dieser Truppe. Und darauf bin ich mächtig stolz!
Die erste Runde war eher so ein Stopp and go, da es sehr voll auf dem 2,5 km langen Rundkurs war. Erst in der zweiten Runde lief es recht flüssig. Es war etwas schwierig unsere fünfköpfige Truppe zusammen zu halten.
In der Dritten Rund liefen wir auf eine Gruppe Sandbox Warriors Kids inklusive Begleitung auf. Unter anderem auf meine Mädels. Meine Frau stand gerade am Streckenrand und unterhielt sich mit Frau Baldes, der 1. Vorsitzenden der Aktion für krebskranke Kinder e.V./Heidelberg. Frau Baldes war extra wegen uns angereist. Klar, dass ich ebenfalls stehenblieb um sie zu begrüßen und uns kurz zu unterhalten. Danach begleitete ich dieses Grüppchen eine Weile. In der vierten Runde lief Marco Steffan auf uns auf. Ich entschloss mich dazu, ein paar Runden mit ihm, dem Gründer der Athletes for Charity zu laufen. Auch für Marco ist dieser Lauf ein sehr Emotionaler. Schließlich hat er in der NCT Klinik sehr viel trauriges erlebt. Sein Freund Alex war dort Patient. Mit ihm lief er 2015 gemeinsam diesen Lauf. Alex war gerade auf dem Wege der Besserung und man meinte zu glauben, dass er den Krebs besiegt hat. 2016 war diese verdammte Krankheit wieder präsent. Und stärker als zuvor.Alex baute innerhalb kürzester Zeit ab. Sein Körper hatte dem Krebs nichts mehr entgegenzusetzten. Im Frühling 2016 verstarb Alex. Für Marco bis heute noch ein riesen Verlust!
Marco und ich unterhielten uns zwei Runden lang über viele Dinge, die uns so beschäftigen. Es waren sehr angenehme zwei Runden. An der Verpflegung trennten sich unsere Wege und ich hängte mich an Rudolf dran, der etwas flotter unterwegs war. Auch mit Rudolf quatschte ich 2 Runden lang über Gott und die Welt, ehe Rudolf nach acht Runden und 20 Kilometer aus dem Rennen ging. Danke Rudolf, es war sehr schön mit dir! ;-) Nun hatte ich noch 35 Minuten Zeit, ehe Zielschluss war. Ich beschloss, dass Tempo etwas zu steigern und hatte den Plan noch zwei Runden zu laufen. Die letzten vier Kilometer hatte ich eine Pace zwischen 4:25 und 4:30 Minuten pro Kilometer. Nach zehn Runden und 25 Kilometer beendete ich das Rennen. Meine Mädels begrüßten mich im Ziel. Die Gr0ße legte 5 Runden zurück, die kurze 4. Wie jedes Jahr für IHRE OMA!!!
Es war wie immer eine sehr sehr schöne Veranstaltung mit vielen Emotionen! Danke an alle Helfer sie so eine Veranstaltung erst ermöglichen! Und danke an Charlotte, die 25 Euro an mein Projekt spendet! Naja, eigentlich habe ich es ja erlaufen! ;-))
Und noch ein Dankeschön an Sonja aus unserem Team. Sie hat diese Veranstaltung ebenfalls dazu genutzt, die Bundesländer Marathonjagd mit 20 Euro zu unterstützen! DAAAAANKE!!!
NCT Lauf Heidelberg, tschüss bis nächstes Jahr!!!
Run Dirty & Be Unstoppable!!!
